Der Gott des Gemetzels

von Yasmina Reza

Zwei 11jährige Jungen prügeln sich auf dem Schulhof, der eine schlägt mit dem Stock zu, der andere verliert zwei Schneidezähne. Unter zivilisierten Leuten, wie es die Eltern sind, spricht man die Sache gemeinsam durch.

So beraten Alain und Annette mit Véronique und Michel bei Kaffee und Gebäck, wie man pädagogisch richtig auf die Jungs einwirkt, so konsensbemüht und politisch korrekt, wie es sich heutzutage in unseren westlichen Gesellschaften gehört.

Doch sehr schnell bröckelt die Fassade. Wer war denn nun der Schuldige von den beiden Bengeln?

Mit unterschwellig giftigem Humor und erbarmungsloser Treffsicherheit spießt Yasmina Reza in ihrem Stück die moderne bürgerliche Gesellschaft auf, die hin- und hergerissen ist zwischen aufgeklärtem, vernünftigem Gutmenschentum und allzumenschlichem, egoistischem Konkurrenzkampf. So verbindlich und watteweich wir uns auch geben mögen, am Ende behält einer die Oberhand: Der Gott des Gemetzels.

Astrid Zwick-Lambrecht

Véronique Houillé

Andreas Schneider

Michel Houillé

Luisa Haun

Annette Reille

Tobias Brunner

Alain Reille

Projekt Details

  • Spieldauer: ca. 100 Minuten
  • Premiere: 30. Dezember 2022
  • Proben: September-Dezember 2022
  • Regie: Hariolf Baumann
Das Gasthaus an der Jagst
Venedig im Schnee